SaureGurkenZeit...

In der Schweizer Medienlandschaft – allen voran im Tagi, häufen sich grad Artikel zu anmassenden Gästen und unfreundlichem Personal in der Sommer-Beizen-Szene, wohl hauptsächlich in Zürich.

Da ist von schnauzigen Gastromitarbeitern zu lesen, die den Gast über Gebühr lange warten lassen und dann gleich die mitgelieferte Begründung: schlechte Bezahlung und Personalmangel. Oder von Gästen, die ungeduldig nach dem «Fräulein» rufen, wohl einfach, weil sie so aufgewachsen sind und «das Fräulein» sprachgebrauchlich nicht aus dem Kopf bekommen und wohl weniger, weil sie per se unfreundlich sein wollen – oder gar diskriminierend. Oder von Gästen, die arrogant und von Oben herab das Personal kommandieren, derweil dieses mit einem Lätsch unaufmerksam umherschlurft. Als ob es plötzlich keine aufgestellten Serviceangestellte und Gäste mehr gäbe.

Doch wieso grad jetzt – das war doch schon immer so, oder trifft das nur auf Zürich zu, oder hat das was mit der Gastroleistung und den überrissenen Preisen zu tun – beides natürlich stets begleitend mit dem Argument der Inflation und des Fachkräftemangels. Nur wenn ich nicht genügend Personal finde, dann kann ich auch nicht eine volle Gaststube oder Gartenwirtschaft bedienen – ergo muss ich mein Angebot den Umständen anpassen. Und wenn ich als Gast – reserviert oder nicht – feststelle, dass der Laden proppenvoll ist und kaum Personal auszumachen ist, dann mach ich einen Abgang oder setze mich erst gar nicht hin. Oder ich bin dann unzufrieden und komme halt kein zweites Mal.

Das regelt der Markt – und ist der journalistischen Aufregung nicht wert. Aber es ist Sommer und da steht oft so Mist im Blätterwald.

Superlässig:       man muss es ja nicht lesen

Wiederkehren: nur in Beizen wo es stimmt – Preis, Leistung, Ambiente, Bedienung – gleich in welcher Reihenfolge, aber stimmen muss es!