Die spinnen die Helvetier
Mütter prägen ihre Kinder. Auch meine Mutter hat mich geprägt. Ich war ein Migros-Kind. Meine Frau wurde auch geprägt – sie war ein Coop-Kind. Später dann, hat meine Mutter ennet der Grenze den Aldi entdeckt – dannzumal gab es weder Aldi noch Lidl in der Schweiz. Und da ich meiner Mutter Sohn und entsprechend geprägt und preisaffine, bin ich heute ein Aldi-Anhänger. Natürlich gibt es Produkte & Marken, für die wir auch heute noch die lokalen Grossverteiler aufsuchen, weil wir geschmacklich kein identisches Pendant ennet der neuerdings wieder so politisierten Grenzwertgrenze gefunden haben.
Nein es ist nicht der «Geiz ist geil» Ansporn. Diese Wortschöpfung gab es in den 90igern, als meine Mutter den Grenzübergang Zurzach entdeckte, noch gar nicht. Nein es ist der pure GMV – oder eben «wie viel Monat bleibt am Ende des Geldes»? Ennet der Grenze natürlich viel mehr. Aber: wir haben doch das ganze Leben hier in der CH viel Geld verdient – und hier haben wir dieses verdammtnochmals auch auszugeben! Ist das so? und wenn, wieso? Und für wen? Und wieso kommen dann tagtäglich tausende Grenzgänger zu uns zur Arbeit – müssen die dann auch ihre höheren Saläre in der CH verkonsumieren?
Und jetzt kommt KKS ins Spiel. Sie erinnern sich? Die heute mit 176 Stimmen bestätigte Vorsteherin des EFD, die jüngst dem grenzwertigen Einkaufstourismus mittels Senkung der Freigrenze von 300-auf 150 Franken den Krampf angesagt hat. FDP und SVP-Steigbügelhalterei halt eben. Selbst der Ueli hat dieser Idee zu seiner Amtszeit eine Abfuhr erteilt – Quatsch, choschtet meh als es bringt, kei Luscht!
Aber zurück zum Kern: Heute haben wir ein paar Produkte resp. Marken für unsere «elterngeprägte» in D-ansässige Tochter Olivia gekauft. 4 Kressi-Essig, 1.2kg Saucisson Vaudoise, 690gr Torino und 2 Tuben Tartar-Sauce – und uns bei Coop sagenhafte 99 Franken vom Konto abbuchen lassen.
Tja, so ist das Leben.
Superlässig: es gibt viel zu entdecken ennet der Grenzen
Wiederholen: unbedingt, je grenznäher desto öfters